Der Glücksspielmarkt in Deutschland hat sich mit der Einführung des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) 2021 erheblich verändert, wobei das Jahr 2023 eine weitere Wende markiert. Diese Entwicklung bringt Licht in die komplexe Welt des Glücksspiels, besonders im Kontext von Online-Plattformen, Live-Casinos, Tisch- und Würfelspielen wie Baccarat und Craps sowie beim Online-Poker.
Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 (GlüStV 2021) stellt einen signifikanten Wendepunkt in der deutschen Glücksspielgesetzgebung dar. Dieses wegweisende Gesetz schuf erstmals bundesweit einheitliche Regelungen für das Glücksspiel, was eine Harmonisierung der bisher unterschiedlichen Ländergesetze bedeutete. Eine der wichtigsten Neuerungen des GlüStV 2021 war die Legalisierung und Regulierung des Online-Glücksspiels, die eine Anpassung an die digitalen Realitäten des 21. Jahrhunderts darstellt.
Der GlüStV 2021 setzt einen starken Fokus auf den Schutz der Verbraucher und insbesondere auf den Jugendschutz. Strikte Richtlinien regeln Werbemaßnahmen für Glücksspiele, wobei besondere Aufmerksamkeit auf die Prävention von Spielsucht und die Vermeidung von impulsivem Spielverhalten gelegt wird. Einsatzlimits wurden ebenfalls festgelegt, um verantwortungsvolles Spielen zu fördern und das Risiko von exzessivem Glücksspiel zu minimieren.
Seit ihrer Gründung im Jahr 2023 nimmt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) eine zentrale und entscheidende Rolle in der Regulierung des Glücksspiels in Deutschland ein. Als Hauptregulierungsbehörde überwacht und reguliert sie sämtliche länderübergreifenden Glücksspielaktivitäten. Ihre Tätigkeit umfasst sowohl die Vergabe von Lizenzen als auch die Überprüfung der Einhaltung von gesetzlichen Bestimmungen durch die Glücksspielanbieter.
Die GGL ist auch verantwortlich für die Bekämpfung von unerlaubtem Glücksspiel. Durch aktive Überwachung und Durchsetzung von Regeln arbeitet die Behörde daran, illegale Glücksspielaktivitäten einzudämmen und sicherzustellen, dass alle Glücksspielangebote in Deutschland den rechtlichen Standards entsprechen. Ihre Aufgabe ist es nicht nur, unerlaubte Aktivitäten zu identifizieren und zu unterbinden, sondern auch präventive Maßnahmen zu ergreifen, um sicherzustellen, dass die Integrität des Glücksspielmarktes gewahrt bleibt.
Im Rahmen des Glücksspielstaatsvertrags 2021 (GlüStV 2021) und der Aktualisierung 2022 wurden in Deutschland umfassende und strenge Regelungen für die Werbung von Glücksspielen implementiert. Eine der bemerkenswertesten Bestimmungen ist die zeitliche Begrenzung von Glücksspielwerbung auf die Stunden zwischen 21 Uhr und 6 Uhr morgens. Diese Regelung zielt darauf ab, bestimmte Bevölkerungsgruppen, insbesondere junge Menschen, vor den potenziellen Risiken und der Verlockung des Glücksspiels zu schützen.
Diese zeitliche Beschränkung der Werbung ist ein wesentlicher Bestandteil der Bemühungen, verantwortungsbewusstes Spielen zu fördern und gleichzeitig die Exposition gegenüber Glücksspielangeboten zu minimieren. Durch die Begrenzung der Werbezeiten auf die späten Abendstunden soll sichergestellt werden, dass insbesondere Jugendliche und andere vulnerable Gruppen weniger wahrscheinlich mit Glücksspielinhalten in Kontakt kommen.
EU-lizenzierte Online-Casinos bieten im Vergleich zu deutschen lizenzierten Casinos ein breiteres Spektrum an Spielmöglichkeiten an. In diesen Kasinos können Spieler Zugang zu einer Vielzahl von Live-Casino-Optionen und Tischspielen wie Roulette, Blackjack und Baccarat genießen, die in Casinos mit deutscher Lizenz aufgrund strengerer Vorschriften oft nicht verfügbar sind.
Darüber hinaus unterliegen EU-Casinos nicht denselben steuerlichen Regelungen wie deutsche Casinos. Dies hat bedeutende Auswirkungen auf die Auszahlungsquote (RTP) der Spiele. Während beispielsweise in deutschen Casinos die RTP für beliebte Spielautomatenspiele wie "Book of Dead" aufgrund der Spieleinsatzsteuer von 5,3 % auf 84,18 % reduziert wird, können EU-Casinos weiterhin höhere Auszahlungsquoten von weit über 90 % anbieten. Für Spieler, die auf der Suche nach besseren Gewinnchancen sind, stellt dies einen deutlichen Vorteil dar.
Es ist jedoch zu beachten, dass die Nutzung von EU-Casinos für Spieler in Deutschland in einer rechtlichen Grauzone liegt. Obwohl diese Casinos attraktivere Bedingungen bieten, bewegen sich deutsche Spieler außerhalb des vollständig regulierten Rahmens ihres eigenen Landes. Diese Unsicherheit im EU-Recht kann potenzielle Risiken für Spieler mit sich bringen, insbesondere im Hinblick auf den Verbraucherschutz und rechtliche Unterstützung im Konfliktfall.
Zudem hat die Einführung der Spieleinsatzsteuer im GlüStV 2021 direkte und signifikante Auswirkungen auf die Auszahlungsquoten in deutschen Casinos, insbesondere bei Spielautomaten und Poker. Die Steuer von 5,3 % auf jeden Spieleinsatz bedeutet, dass ein wesentlicher Teil des Einsatzes direkt an den Staat geht, bevor Gewinne oder Verluste berechnet werden. Für Pokerspieler, die in deutschen Casinos spielen, resultiert dies in einem unmittelbaren finanziellen Nachteil, da ein Teil ihres Einsatzes bereits durch die Steuer verloren geht.
Zusammenfassend bietet der Glücksspielstaatsvertrag 2021 einen umfassenden Rahmen für die Regulierung des Glücksspielmarktes in Deutschland. Mit der Einführung der GGL, den strengen Werbebeschränkungen und dem Fokus auf den Spielerschutz zeigt Deutschland sein Engagement für einen verantwortungsvollen Umgang mit Glücksspielen. Die Einführung der Spieleinsatzsteuer und die daraus resultierende Reduzierung der Auszahlungsquote stellen jedoch für viele Spieler eine Herausforderung dar. Im Gegensatz dazu bieten EU-Lizenz Casinos, trotz der rechtlichen Grauzone, höhere Auszahlungsquoten und eine breitere Auswahl an Spielen, einschließlich Live-Casinos und Tischspielen. Das ganze gilt jedoch nur, sofern ein deutscher Wohnsitz vorhanden ist.
Für weitere Infos zu fast allen genannten Themen (insbesondere zu Lizenzen, Live-Casino etc) lohnt sich auch ein Blick in unsere FAQ